Ein Gastbeitrag von Sieglinde Bichler.
Recht haben wollen – Meine Facebook-Beobachtungen …
? Wer bin ich?
? Wo stehe ich?
? Was will ich?
? Was darf ich wollen müssen?
Vor diese Fragen werden wir aktuell unweigerlich gestellt.
In Zeiten der Veränderung, der Unsicherheit, der Ungewissheit ist es für viele wichtig, einen sicheren Halt zu finden.
Viele trauen sich nicht, sich selbst öffentlich zu positionieren. Sie suchen einen Helden, der in etwa ihr Weltbild vertritt, und lassen den für sie sprechen.
Auf Facebook sind das z.B. Menschen, die Vieles teilen und nichts Eigenes posten. Sie halten sich an der Meinung anderer an. ?
Dann gibt es Menschen, die ihren Halt in sich selbst finden. Sie vertreten eine eigene Meinung und zeigen diese auch.
Auf Facebooke sind das Menschen, die eigene Texte posten und differenzierte Gedanken zum Mitdenken anbieten. ❤️
Weiters gibt es Menschen, die nur wissen, was sie nicht wollen, nicht jedoch, was sie wollen. Das sind die „weg-von“-Menschen. Das sind unsichere Menschen, weil sie keinen Weg sehen, nur Gefahren, denen sie entkommen müssen.
Auf Facebook sind das Menschen, die andere beschimpfen, belehren, herunter machen, Horrorszenarien ausmalen, Ängste schüren, aggressive Postings machen.
? Menschen, die in sich ruhen, innere Klarheit und Gewissheit haben, sind Menschen, die ihre Gedanken zur Verfügung stellen für andere als Anregung, ohne diskutieren, überzeugen oder recht haben zu müssen.
Menschen, die unsicher und in sich nicht gefestigt sind, brauchen Bestätigung. Sie wollen recht haben und gewinnen, um sich gut und stark zu fühlen.
Ich beobachte, wie sich die Welt in den letzten Wochen immer mehr spaltet. Die Mitte geht verloren. Immer mehr Menschen wandern in die Extreme. So dass ein Zueinanderfinden immer schwieriger und unwahrscheinlicher wird.
Die Sprache wird zunehmends aggressiver, Sichtweisen immer enger, Toleranzgrenzen niedriger. Unzählige neue Worte werden erfunden, um andere aufs Abstellgleis zu stellen.
Leute, was ist los? ❓‼️⁉️
Gehen wir doch aufeinander zu!
Lassen wir die Meinungen anderer gelten!
Betrachten wir die Begegnung mit anderen nicht als Gefahr, sondern als Chance. Sehen wir andere nicht als Gegner, als Dumme, als hoffnungslos Verlorene, als Bedrohung für die Welt.
Unterschiedliche Meinungen beruhen auf unterschiedlichen Erfahrungen und Informationen und auf der Fähigkeit, diese zu vernetzen und in sich zu integrieren.
Statt uns zu beschimpfen und recht haben zu müssen, denken wir lieber nach oder mit oder vor.
Lesen wir bewusst Statements, die eine andere Betrachtungsweise aufzeigen. Folgen wir deren Gedanken ohne die eigenen gleich darüber stülpen zu müssen.
? Seien wir mehr neugierig und weniger ablehnend.
? Seien wir mehr gelassen und weniger verurteilend.
? Seien wir mehr liebend und weniger ängstlich.
? Seien wir mehr freundlich und weniger respektlos.
? Seien wir mehr tolerant und weniger rechthaberisch und besserwisserisch.
? Seien wir mehr herzlich und weniger radikal.
? Seien wir mehr hervorragend und weniger kriechend.
? Seien wir mehr Mensch und weniger Marionette.
? Seien wir mehr Vordenker und weniger Nachahmer.
? Seien wir mehr Initiator und weniger Nörgler.
? Seien wir mehr Optimist und weniger Zweifler.
? Seien wir mehr ein Original und weniger eine Kopie.
? Seien wir achtsam, kritisch, mutig, freudig, originell, lebendig und liebevoll.
Und schaffen wir uns so eine neue großartige Zukunft.
☀️?????