Schlechte Gewohnheiten sind schwierig zu ändern, und das ist rein biologisch bedingt.
Wenn du eine Tätigkeit, einen bestimmten Gedankengang oder ein Gefühl immer wieder und wieder aufrufst, dann bildest du mit der Zeit enorm starke Verbindungen zwischen den entsprechenden Synapsen deines Gehirns.
Wann immer der entsprechende Trigger aktiviert wird, fließen die Informationen im Gehirn bevorzugt über diese gut ausgebauten Verbindungen.
Umso schwieriger wird es, wenn die Gewohnheit auch noch mit dem inneren Produzieren bestimmter chemischer Botenstoffe verbunden ist, denn dann kann eine schlechte Gewohnheit sogar zu einer Sucht werden.
In vielen Fällen kennt man seine schlechten Angewohnheiten und Süchte und ist sich sogar der möglichen alternativen Routen bewusst. Doch diese ähneln zunächst eher kleinen Trampelpfaden durch eine wilde Wiese. Es braucht sehr viel Energie, diese schmalen Synapsenwege dann auch zu gehen.
Auf der Autobahn fährt es sich eben schneller und bequemer…
Wie bringt man also die Energie dafür auf, aus einer schlechten Gewohnheit auszubrechen, die einem schon lange nicht mehr dienlich ist?
Mit Disziplin kann man manchmal einen Anfang machen. Doch der Einsatz von Disziplin hat einen großen Nachteil: Wir verbrauchen dabei eine riesige Menge an Energien, die dann möglicherweise wieder an anderen Stellen fehlen.
Besser ist es, deine Selbstliebe zu kultivieren.
Wie sehr liebst du dich wirklich?
Würdest du dir zuliebe deine schlechte Gewohnheit verändern?
Spüre mal in dich hinein.
Wenn da ein sachtes „Vielleicht?“ als innere Antwort kommt, dann arbeite zunächst besser weiter an deiner Selbstliebe.
Lasse sie wachsen und gedeihen wie eine zarte Pflanze, die deine Aufmerksamkeit benötigt.
Ist die Liebe zu dir selbst eines Tages stark genug, kannst du bezüglich deiner schlechten Gewohnheiten sehr klare Entscheidungen treffen und sie von einem Tag auf den nächsten verändern.
Dann gehst du glücklich und beschwingt deinen kleinen Trampelpfad über die wilde Wiese. Und jedes Mal, wenn du das tust, wird der Pfad ein bisschen breiter und bequemer.
Irgendwann wird der kleine Synapsenweg zu einer breiten Strasse.
Die alte Autobahn in deinem Gehirn, die deinen Trigger mit deiner vormals schlechten Gewohnheit verbunden hat, bildet sich gleichzeitig zurück. Die inneren Bauteile werden anderweitig benutzt und bald ist nichts mehr von der alten Straße zu sehen.
Und dann denkst du zurück und wunderst dich, dass du deine frühere schlechte Gewohnheit nicht schon viel eher aufgegeben hast.
Aber alles braucht seine Zeit.
Das Wichtigste: Liebe dich selbst!
Jeden Tag ein bisschen mehr.